Die Firma „Siemens und Halske“ leitete schon seit 1860 das Handelskontor in Tiflis. Im Zeitraum von 1858 bis 1868 verfügte diese Firma über das Netz der Telegrafienverbindung im ganzen Kaukasus und hat dieses Netz an Moskau angeschlossen. Die Telegrafenleitung London-Kalkutta galt als eine der größten technischen Leistungen des 19. Jahrhunderts, sie war 10000 km. lang, deren Knotenpunkt Tiflis war, von dem die Leitung zu Baghdad abzweigte. Zur Kontrolle dieser Arbeit wurde nach Tiflis Walter Siemens geschickt. Gleichzeitig war er amtierender Konsul des Norddeutschen Bundes. Walter Siemens wurde beim Pferderennen lebensgefährlich verletzt, infolgedessen hat sein jüngerer Bruder Otto die Tätigkeit des Konsuls und ihrer Firma übernommen. Die Brüder Walter und Otto Siemens wurden in Tiflis begraben, aber ihre Begräbnisstätten sind leider verloren.
Der Gründer dieser Firma Werner von Siemens selbst reiste im Jahre 1890 mit seiner Ehefrau zusammen zum dritten und letzten Mal nach Georgien, für das er große Sympathie empfunden hat.
Am 25. Oktober 1998 wurde an dem Haus (Lado Asatiani Str. 30), wo Walter Siemens gewohnt hatte, eine Gedenktafel unter aktiver Beteiligung der Assoziation “Einung” angebracht. Das war dem 130. Jahrestag seines Todes gewidmet.

Die Eröffnung der Gedenktafel von W. Siemens (Bildhauer L.Wardosanidze)

In Transkaukasien kannte man diese Firma noch vor der Verlegung der Telegrafenleitung. Nach dem Ankauf des Kupfererzlagers auf dem Berg Keda und der Kobaltgrube in Daschkesani haben sich die Interessen von Brüdern Siemens im Kaukasus von der Stromindustrie zur Metallverarbeitungsindustrie geändert. 1891 stellte die Firma 84% des im Kaukasus gewonnenen Kupfers her. Für seine weitere Verarbeitung benutzte man moderne Schmelzöfen. Erz und Erdöl transportierte man neben den anderen Verkehrsmitteln mit der Eisenbahn und durch die Rohrleitung. Die Röhre gehörten der Firma „Mannesmann“, und sie die bessten in der Welt gewesen waren, weil sie die Transportierungsmöglichkeit des flüssigen Treibstoffs unter schwierigen geographischen Verhältnissen gaben. Diese Ölleitung zwischen Baku und Poti war die grösste in der Welt.
Die Firma „Krupp“ hat angefangen, Mangan in Tschiatura zu gewinnen, um die qualitative Stahl zu produzieren. Die Bergindustrie Deutschlands hing vom Import dieses Metalls ab.
Im Bezirk Bolnisi war der Mitbesitzer des Eisenerzlagers ein ordentlicher Staatsrat Julius Witte. Sein Sohn Sergei Witte (später Graf Witte) ist in Tiflis geboren. Er hat die Universität Odessa absolviert. Später ist er einer von erfolgreichsten Finanzministern des Russischen Reiches und Vorsitzender des Ministerrates geworden.
Zu den reichen Kolonisten gehörte Kurt von Kutschenbach. Er hatte in der Schweiz die Herstellung von Käse gelernt und den Schweizer Käse in Transkaukasien populär gemacht. In seinen Notizen gibt es die Geschichte seiner Umsiedlung: „Ich war entschlossen, nach Südamerika – Brasilien, Argentinien oder Australien auszuwandern, als ich von einem Schulfreund Werner von Siemens einen Brief erhielt, in dem er mir mitteilte, dass er im Kaukasus eine Eisenhütte anlegen wollte. Zugleich schrieb er auf meine Angabe, dass dort auch vorzügliche Gebirgsweiden seien, und forderte mich auf, ihn nach dem Kaukasus zu begleiten.“ Gerade Kutschenbach hat 1906 die Zeitung „Kaukasische Post“ gegründet.